Krieg in der Ukraine

Die schlimmsten Befürchtungen der westlichen Welt sind in den letzten Tagen leider Realität geworden, Russland hat die Ukraine angegriffen. Obwohl sich die bedauerliche Eskalation der russischen Staatsführung schon länger abzeichnete, reagierten die Finanzmärkte sehr heftig.

Aktien brachen in einer ersten Reaktion regelrecht ein. Sichere Häfen wie Staatsanleihen, Gold und die bekannten Fluchtwährungen Yen, Schweizer Franken und auch der US-Dollar sind gestiegen. Naturgemäß hohe Ausschläge verzeichneten auch Öl- und Gaspreise. Europäische Märkte sind dabei stärker exponiert als ihre US-amerikanischen bzw. asiatischen Pendants.

Der Westen zeigt sich in einer ersten Reaktion sehr geeint und fest entschlossen, der russischen Aggression entgegenzutreten. Welche konkreten Sanktionen verhängt werden, ist momentan noch Gegenstand von Verhandlungen.

Sehr wahrscheinlich sind systematische Sanktionen gegen das russische Finanzsystem mit dem Ziel die wichtigsten russischen Banken von Transaktionen in Euro und US-Dollar abzuschneiden. Ob die schärfste Waffe – ein Ausschluss vom Zahlungsverkehrssystem SWIFT – erfolgt, bleibt abzuwarten.

Auch ein Embargo von Gas- und Öllieferungen würde Russland hart treffen. Im Gegensatz zu den USA wären aber auch europäische Volkswirtschaften davon negativ betroffen. Die Bedeutung Russlands für die Eurozone erwächst aus seinem Rohstoffreichtum. Stark steigende Energiepreise als Reaktion auf einen Stopp der Gas- und Öllieferungen wären die logische Folge für europäische Konsumenten.

Auch die sich abzeichnende Erholung im Euroraum könnte angesichts der Ereignisse etwas flacher ausfallen. Laut einer EZB-Studie würde ein Rückgang der Gasversorgung um 10% die Bruttowertschöpfung des Euroraums um 0,7% drücken. Trotz aller dämpfenden Effekte sehen wir keinesfalls ein Szenario einer wirtschaftlichen Stagnation für die Eurozone. 

Die zunehmende Unsicherheit könnte die EZB jedoch veranlassen, einen etwas vorsichtigeren Weg einzuschlagen. Erste Reaktionen europäischer Währungshüter weisen auf eine Verzögerung beim Wechsel Richtung normalisierter Geldpolitik hin. Auf der anderen Seite sind die Inflationsgefahren durch die Eskalation in der Ukraine weiter gestiegen. 

Der europäischen Zentralbank stehen damit herausfordernde Wochen bevor, um diesen Spagat zu bewältigen. Wir werden die Rhetorik der EZB genau beobachten, und gegebenenfalls unsere Positionierungen anpassen.

Für die Portfoliozusammenstellung gilt in diesen Tagen mehr denn je, dass ein stringenter Investmentprozess mit einem klaren Qualitätsansatz der beste Schutz in sehr unsicheren Zeiten ist.Unternehmen mit einem klaren Wettbewerbsvorteil, einem nachhaltigen Wachstum und einer soliden Bilanz können sich in Phasen geopolitischer Verwerfungen, steigender Zinsen und Inflation deutlich besser behaupten.

Natürlich werden auch die Aktientitel in der Vermögensverwaltung im Wealth Management durch die stark erhöhte Unsicherheit in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund der strengen Qualitätsausrichtung sind die derzeitigen Verluste aber deutlich niedriger als am breiten Aktienmarkt. Von den besonders belasteten Bankaktien haben wir nur einen geringen Anteil im Portfolio.

Auch haben wir bereits im Vorfeld begonnen Risiken im Portfolio etwas abzubauen. In der Vermögensverwaltung wurden im November 2021 überbewertete Aktien reduziert und im Jänner 2022 wurde die Aktien-Übergewichtung abgebaut und Gewinne mitgenommen. Gleichzeitig wurde eine vorsichtigere Positionierung in Richtung Value umgesetzt. Unsere Positionierung im Anleihenbereich spiegelt diesen Sicherheitsgedanken ebenfalls wider. Wir investieren ausschließlich in Anleihen aus dem qualitativ hochwertigen Investment-Grade Universum. Die Risikoaufschläge dieser Anleihen reagieren deutlich weniger stark auf negative Ereignisse wie dies bei Hochzinsanleihen zu beobachten ist. 

Bei Staatsanleihen ist ein prominenter Teil in inflationsgeschützten Staatsanleihen investiert. Die Erträge dieser Anleihen bleiben inflationsbereinigt stabil, d. h. Anleger erzielen stets konstante reale Renditen. Angesichts des anhaltenden Preisdrucks aus dem Energiesektor bleiben inflationsgeschützte Anleihen sehr attraktiv. 

Die Finanzmärkte werden vermutlich in den nächsten Tagen oder Wochen volatil bleiben. Weitere Rückschläge bei risikobehafteten Anlagen sind möglich. Grundsätzlich gilt aber, dass die Kapitalmärkte durch geopolitische Krisen in der Vergangenheit meist nur kurzfristig durchgeschüttelt wurden – insbesondere dann, wenn die USA militärisch nicht direkt beteiligt waren – und sich danach relativ rasch wieder die Fundamental- und Makrodaten durchsetzen.


 

Das sollten Sie als Anlegerin/Anleger beachten / wichtige Risikohinweise:

Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Wert und Rendite einer Anlage können plötzlich und in erheblichem Umfang steigen oder fallen und können nicht garantiert werden. Auch Währungsschwankungen können die Entwicklung des Investments beeinflussen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Anlegerin bzw. der Anleger nicht die gesamte investierte Summe zurückerhält, unter anderem dann, wenn die Kapitalanlage nur für kurze Zeit besteht. Unter außergewöhnlichen Umständen kann es bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals samt Kaufspesen kommen. Wir weisen darauf hin, dass sich die Zahlenangaben bzw. Angaben zur Wertentwicklung auf die Vergangenheit beziehen und dass die frühere Wertentwicklung kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse ist.

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 Stand: 25.02.2022

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