Schoellerbank Investment Komitee-Sitzung - Protokoll 27. September 2019

Markteinschätzung Schoellerbank Asset Management (Stand 27. September 2019)

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AssetklasseGewichtung VV*Positionierung
Geldmarkt und geldmarktnahes Segment Keine GewichtungSeit September 2013 keine aktive Gewichtung.
Konventionelle
Anleihen
NeutralAngesichts der Zinswende und des Niedrigzinsumfeldes positionieren wir uns mit vorsichtig kurzer Restlaufzeit von unter vier Jahren. Bei der Schuldnerauswahl setzen wir auf Qualität.
Inflationsgeschützte
Anleihen
Stark ÜbergewichtetInflationserwartungen liegen trotz Notenbank-Interventionen seit Jahren viel zu niedrig. Wir setzen auf eine Normalisierung und profitieren mit Inflationsanleihen von einem Puffer gegen steigende Zinsen. Den Schwerpunkt der Strategie bilden Staatsanleihen aus Kerneuropa.
Strukturierte
Zinsprodukte
Stark Untergewichtet Das Segment ist "Stark Untergewichtet": Das Niedrigzinsumfeld erschwert neue Strukturierungen.
Fremdwährungs-
anleihen
Übergewichtet Breite Streuung über die G-10-Währungen. Neben einer US-Dollar-Gewichtung von gut 20% folgt eine breite Palette an Währungen mit etwa 10%-Gewichtung. Zuletzt wurde im Oktober auch der Japansiche Yen auf dieses Niveau angehoben.
AktienNeutral Die Schoellerbank hat die Aktienquote Ende September auf „Neutral“ reduziert. Wir nutzten den richtungslosen Handel, einen Teil der schönen Gewinne aus 2019 mitzunehmen. Die internationalen Aktienmärkte sind in raueres Fahrwasser geraten, doch mit Qualitätstiteln sehen wir uns dafür gut gerüstet. Wir setzen weiterhin einen (geringeren) Schwerpunkt in den asiatischen Aktienmärkten, die sehr günstig bewertet sind.
RohstoffeTeil der Aktien-
Allokation
Wir mischen Rohstoffe und vor allem Rohstoffaktien bei. Der Fonds ist global breit gestreut. Edelmetalle und weniger zyklische Themen wie Wasser, Agrarsektor und Holz machen den Großteil der Veranlagung aus.
   
*) Schoellerbank Vermögensverwaltungen

AKTIEN

Die Aktienmärkte bewegten sich in der vergangenen 2 Wochen seitwährt bis leicht negativ. Aus charttechnischer Sicht ergibt sich der Eindruck als würde ein Ausbruch über die Allzeithochstände dieses Jahres derzeit nicht gelingen. Darüber hinaus kamen von geopolitischer Seite wie auch von der Volkswirtschaft gemischte Daten:
In der laufenden Woche gab die demokratische Führerin im Repräsentantenhaus und Sprecherin des Hauses Nancy Pelosi bekannt, dass das Repräsentantenhaus eine Untersuchung zu Präsident Trumps Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelensky in Verbindung mit dem möglichen demokratischen Präsidentschaftskandidat Joe Biden einleiten will. Dies geschieht mit dem Ziel Donald Trump des Amtes zu entheben. Diese Information wirkte sich relativ negativ auf die Aktienmärkte aus und die Kurse gaben um mehr als 1% nach. Obwohl eine Amtsenthebung als relativ unwahrscheinlich gilt da die Republikaner im Senat die Mehrheit halten bleibt dennoch offen was in der Untersuchung zu Tage gefördert werden könnte.
In den vergangenen Wochen wurde eine Vielzahl an ökonomischen Daten veröffentlicht. So kamen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für den Monat September und die Daten deuten größtenteils auf eine neuerliche Eintrübung der Lage hin. Insbesondere in Europa wurden die Erwartungen enttäuscht. Die Werte halten in den USA vorerst noch besser, allerdings zeigt sich auch dort über die vergangenen Monate ein deutlicher Trend nach unten.
Auf der anderen Seite wurden einige Indikatoren in den USA positiv berichtet. So wurden die Industrieproduktionen in den USA zuletzt wieder stärker, dies ist ein positives Signal, da diese im Vormonat bereits schrumpfte. Ebenso wie die Industrieproduktion konnten auch die Baubeginne bei privaten Häusern um über 12% im Monatsvergleich zulegen. Beides spricht dafür das die Wirtschaft in den USA weiterhin relativ solide dasteht was für Aktien stabilisierend wirken sollte. Darüber hinaus wurden in der vergangenen Woche die Zinsen wie bereits allgemein vom Markt erwartet wurde weiter gesenkt. Sinkende Zinsen werden den Aktienmarkt wie bereits bisher massiv unterstützen.

Fazit Aktien

Auf lange Sicht sehen wir nach wie vor Chancen auf der Aktienseite, kurzfristig stellen wir aber auch fest, dass die Risiken deutlich gestiegen sind. So besteht die Gefahr einer sich eintrübenden Weltkonjunktur und folglich schwächerer Unternehmensgewinne. Auch die Kreditrisiken haben zugenommen. Wegen des bisher sehr erfreulichen Aktienjahres haben wir uns daher entschlossen einen Teil der Gewinne mitzunehmen und die Aktienquote von "Übergewichtet" auf "Neutral" zu reduzieren.

ANLEIHEN

Die Angst vor einer konjunkturellen Delle hat sich im Bewusstsein der Rentenanleger manifestiert. Dementsprechend hoch bleibt die Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen und vice versa der Druck auf die ohnehin bereits rekordniedrigen Renditen. Auch an den rückläufigen Inflationserwartungen in den USA und der Eurozone lässt sich die Skepsis vieler Anleger ablesen. Die EZB schätzt das Wachstum für die Eurozone 2020 auf optimistische 1,2%. Eine mögliche Abwärtsrevision dieser Prognose und eine weitere Senkung des Einlagensatzes im 1.Quartal 2020 lassen nachhaltig steigende Rendite momentan sehr unwahrscheinlich erscheinen.

Fazit Anleihen

Die Risiken an den Rentenmärkten sind aktuell sehr hoch. Schlummernde Kreditrisiken werden nicht durch adäquate Risikoaufschläge kompensiert. Auch wenn steigende Renditen nicht das Basisszenario für die nahe Zukunft darstellen, können selbst kleine Renditesprünge dem Anleger aufgrund der fehlenden laufenden Zinserträge sehr wehtun. Wir verbleiben daher bei unserer vorsichtigen Laufzeiten- und Bonitätssteuerung.

WÄHRUNGEN

Konjunkturell läuft es in den USA nach wie vor wesentlich besser als in der Eurozone. Das starke Bedürfnis nach Sicherheit drückt den EUR-USD Kurs auf den tiefsten Stand seit 2 Jahren. Auf der anderen Seite erscheinen die geldpolitischen Mittel der EZB zunehmend zu erschöpfen, während die FED wesentlich mehr Spielraum besitzt. Dies könnte den EUR-USD in den nächsten Monaten wieder etwas beflügeln - vor allem wenn die FED aggressiver agiert als momentan eingepreist.

Fazit Währungen

Die Liquidität aus der Reduktion des Aktienrisikos veranlagen wir vorwiegend in Fremdwährungsanleihen. Das gesamte Währungsengagement bleibt dadurch in den gemischten Portfolios etwa gleich. Wir sehen in einer breiten Währungsaufstellung weiter Chancen, die bedingt sind durch höheren Zinsniveaus, durch die Beimischung von Fluchtwährungen aber auch durch das Thema Rohstoffwährungen. Innerhalb der Währungsallokation favorisieren wir eine noch breitere Aufstellung: Die bis dato eher niedrige Gewichtung des Japanischen Yen erhöhen wir von 5% auf 10%, zu Lasten der anderen Währungen. Damit befinden sich bei den Fremdwährungen nach dem US-Dollar, der weiter etwa 22% des Portfolios ausmacht, viele Devisen mit einer Gewichtung um die 10%.



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