Schoellerbank Investment Komitee-Sitzung - Protokoll 6. September 2019

Markteinschätzung Schoellerbank Asset Management (Stand 6. September 2019)

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AssetklasseGewichtung VV*Positionierung
Geldmarkt und geldmarktnahes Segment Keine GewichtungSeit September 2013 keine aktive Gewichtung.
Konventionelle
Anleihen
NeutralAngesichts der Zinswende und des Niedrigzinsumfeldes positionieren wir uns mit vorsichtig kurzer Restlaufzeit von unter vier Jahren. Bei der Schuldnerauswahl setzen wir auf Qualität.
Inflationsgeschützte
Anleihen
Stark ÜbergewichtetInflationserwartungen liegen trotz Notenbank-Interventionen seit Jahren viel zu niedrig. Wir setzen auf eine Normalisierung und profitieren mit Inflationsanleihen von einem Puffer gegen steigende Zinsen. Den Schwerpunkt der Strategie bilden Staatsanleihen aus Kerneuropa.
Strukturierte
Zinsprodukte
Stark Untergewichtet Das Segment ist "Stark Untergewichtet": Das Niedrigzinsumfeld erschwert neue Strukturierungen.
Fremdwährungs-
anleihen
NeutralBreite Streuung über die G-10-Währungen. Mitte Mai 2019 wurde aus strategischen Gründen der Japanische Yen neu aufgenommen; im Gegenzug wurde die Position des Honkong Dollar komplett verkauft. Der US-Dollar wurde in mehreren Schritten reduziert und ist untergewichtet.
AktienÜbergewichtetDie Schoellerbank hat die Aktienquote auf „Übergewichtet“. Wir finden noch genügend attraktive Titel, die unseren strengen Qualitätskriterien genügen. Die Titel der Schoellerbank Aktienliste sind im Schnitt weniger verschuldet und profitabler als der breite Markt. Die internationalen Aktienmärkte sind in raueres Fahrwasser geraten, doch mit Qualitätstiteln sehen wir uns dafür gut gerüstet. Wir setzen weiterhin einen Schwerpunkt in den asiatischen Aktienmärkten, der sehr günstig bewertet ist. Asien inklusive Japan macht rund 30% der Aktienallokation aus.
RohstoffeTeil der Aktien-
Allokation
Im Zuge der Erhöhung der Aktienquote wurden auch Rohstoffe wieder angehoben. Der Fonds ist global breit gestreut. Edelmetalle und weniger zyklische Themen wie Wasser, Agrarsektor und Holz machen den Großteil der Veranlagung aus.
   
*) Schoellerbank Vermögensverwaltungen

AKTIEN

Die politischen Vorzeichen sind in dieser Woche deutlich positiver geworden. Die USA und China führen wieder Handelsgespräche und das britische Parlament hat dem Kurs von Boris Johnson - der auf einen harten Brexit hinauslaufen würde - eine klare Absage erteilt. Die Aktienmärkte schnellen wieder nach oben und der S&P 500 Index hat die Höchststände vom Juli in Sichtweite.
Der Markt rechnet mit Zinssenkungen in den USA und der Eurozone und auch mit anderen Maßnahmen - wie zum Beispiel neuen Ankaufprogrammen - um die Konjunktur anzukurbeln. Die EZB tagt kommende Woche und die Fed in der Woche darauf. Werden die Notenbanken die Erwartungen erfüllen oder sogar noch ein Schäufelchen drauflegen? Oder bleiben sie vielleicht hinter den Erwartungen zurück? Das Potenzial für Bewegungen an den Aktien-, Anleihen- und Währungsmärkten ist also hoch.
Das fundamentale Bild für Aktien ist weiterhin intakt. Die Bewertungen sind nicht überbordend und das Sentiment ist neutral. Angesichts von Dividendenrenditen von 2% bis 3% für qualitativ hochwertige Aktien mit stabilen Geschäftsmodellen, die auch in einem Abschwung nur wenig zu befürchten haben, gibt es gute Argumente für Aktieninvestments in Zeiten negativer Zinsen.
Die Gewinne geraten aufgrund der globalen Unsicherheiten etwas unter Druck. Die Gefahr einer Rezession steigt an und auch die USA sind nicht immun vor den Auswirkungen eines möglichen globalen Abschwunges. Viel wird davon abhängen, ob es den Notenbanken gelingt, den Anlegern ihre Sorgen zu nehmen. Auch die Politiker sind in der Pflicht, ihre Hausaufgaben zu machen und nicht ständig die populistische Karte zu spielen.
Franklin D. Roosevelt hat in der Wirtschaftskrise der 30er-Jahre davor gewarnt, dass schon die Furcht der Anleger vor der Rezession der Auslöser für den Abschwung sein kann. Viele Indikatoren zeigen, dass die Anleger heute nervöser sind als vor einem Monat. Wir halten eine Rezession und einen starken Kursverfall am Aktienmarkt aber trotzdem nicht für das wahrscheinlichste Szenario.

Fazit Aktien

Wir sehen noch keine Veranlassung, die Aktienpositionierung zu verändern. In der Vermögensverwaltung der Schoellerbank ist die Aktienquote also weiterhin "Übergewichtet".

ANLEIHEN

Die drei größten politischen Sorgenkinder - Handelskrieg, Italien und Brexit - haben in den letzten Tagen an Brisanz verloren und auch die Konjunkturdaten haben sich etwas aufgehellt. Die Renditen, sowohl in Europa als auch jenseits des Atlantiks, haben zweistellige Anstiege (in Basispunkten) hinlegen können. Italienische Staatsanleihen waren nach der erfolgreichen Regierungsbildung gesucht und notieren an ihren Allzeittiefs.
Christine Lagarde, die designierte Präsidentin der Europäischen Zentralbank, sprach am Mittwoch vor den Abgeordneten des EU-Parlaments. Sie machte dabei deutlich, dass sie mit "Agilität" gegen eine anhaltend zu niedrige Inflation vorgehen möchte. Weiters hat sie signalisiert, dass sie dem Beispiel Mario Draghi‘s folgen und Wege finden will, die Geldpolitik außergewöhnlich locker zu halten. Eine sehr expansive Politik für einen längeren Zeitraum hält sie für gerechtfertigt. Als Zugeständnis an Kritiker der anhaltenden Konjunkturprogramme sagte sie auch, dass die EZB die potenziell negativen Auswirkungen ihrer unkonventionellen Politik und die Sorgen der Menschen berücksichtigen müsse.

Fazit Anleihen

Die politischen Risiken gingen in den letzten Tagen spürbar zurück. Die Finanzmärkte warten nun mit Spannung auf die Zinsenentscheidungen der wichtigsten Notenbanken: EZB am 12. September und Fed am 18. September. Dass der Einlagensatz um 10 Basispunkte gesenkt wird, steht bereits so gut wie sicher fest. Fraglich ist allerdings, ob das Anleihekaufprogramm wieder aufgenommen wird und wenn in welcher Höhe. Das Risiko, welches durch eine Laufzeiterhöhung eingegangen würde, sehen wir als noch nicht gerechtfertigt an, wodurch wir an unserer Positionierung weiter nichts verändern.

WÄHRUNGEN

Auch auf den Devisenmärkten hat die Stimmung etwas gedreht - die Verlierer des bisherigen Jahres waren die Gewinner der vergangenen Woche. Mit über einem Prozent Kursgewinn zum Euro haben die Schwedenkrone und der Austral-Dollar herausgestochen. In Großbritannien brachte das Parlament gegen den Willen von Premierminister Boris Johnson ein Gesetz auf den Weg, welches das Risiko eines ungeregelten Brexits deutlich verringert. Das Britische Pfund konnte daraufhin zulegen und notiert nun auf dem höchsten Stand seit Ende Juli.

Fazit Währungen

Die eindeutigen Signale der EZB in Richtung expansiver Geldpolitik und der potenziellen Wiederaufnahme der Anleihenkäufe nehmen dem Euro derzeit die Kursphantasie. Des Weiteren gilt es auch abzuwarten, inwieweit die Fed die Zinsen senken wird. Eine Senkung um 25 Basispunkte gilt bereits als fix, wobei einige Beobachter auch von 50 Basispunkten ausgehen. Wir warten die weitere Entwicklung ab und ändern inzwischen nichts an unserer Währungsallokation.



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