Kapitalmarktausblick - 1. Quartal 2023

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Die Zeitenwende liegt hinter uns

Erinnern wir uns ein Jahr zurück: Negativzinsen, hoch bewertete Aktienmärkte, boomende Konjunktur, Vollbeschäftigung. Heute stehen wir vor einer gänzlich neuen Situation. Es gibt wieder Zinsen, und das sogar in nennenswertem Ausmaß. Viele Anleihen bringen drei Prozentpunkte mehr Zinsen als noch vor einem Jahr und bieten damit wieder interessante Veranlagungsmöglichkeiten. Aktienindizes haben korrigiert und notieren teilweise deutlich niedriger als vor einem Jahr. Allerdings macht uns auch eine Inflation zu schaffen, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben. Wie schnell diese wieder vom Tisch sein wird, ist äußerst unsicher. Außerdem befinden sich viele Volkswirtschaften am Rande einer Rezession.
Chancen auf den Anleihenmärkten
Vorbei ist die Zeit der negativen Zinsen. Viele Marktsegmente haben dreimal die Bewegung des Standard-Tests vieler Risikomanager:innen vollzogen: einen Renditeanstieg um drei Prozentpunkte. Damit waren im Rückblick ungekannt schmerzvolle Kursverluste verbunden. Mit dem Blick nach vorne sind somit auch wieder interessante Renditen möglich. Die laufende Verzinsung europäischer Sicherheitsinvestments pendelte sich zuletzt in der Region des langfristigen Notenbank-Inflationszieles bei gut zwei Prozent ein. In den USA liegt das Niveau sogar bereits fast beim Doppelten, bei einer aktuell inversen Zinskurve: Kurze Laufzeiten bringen teilweise deutlich höhere Zinsen als länger laufende Papiere. Anleger:innen verdienen also langfristig mit Anleihen-Investments selbst in realer Betrachtung.
Sind Anleger:innen bereit, auch nur moderate Risiken einzugehen, so finden sich bei Staatsanleihen abseits der Kernzone sowie bei qualitativen Unternehmensanleihen mittlerweile noch deutlich interessantere Chancen zur Beimischung.
Da auch inflationsgeschützte Anleihen sehr niedrige Inflationsniveaus einpreisen, halten wir auch diese Anlageklasse weiterhin für günstig bewertet und mischen diese immer noch prominent unseren gemischten Portfolios bei, auch wenn die höchsten Gewichtungen bereits hinter uns liegen. Auch bei Anleihen von Schwellenländern mit guten Bonitäten sehen wir interessante Chancen. Wir werfen keineswegs unsere Qualitätskriterien über Bord, in keinem Segment der Veranlagung ganz im Gegenteil: Am Rande einer Rezession müssen Geschäftsmodelle von Staaten wie von Unternehmen noch mehr überzeugen als in wirtschaftlichen Boomphasen.
Aktien wieder fair bewertet
Nach den Rücksetzern im vergangenen Jahr und den immer noch stabilen Gewinnen muss man festhalten, dass Aktien aktuell weit weg von teuer bewertet sind. Derzeit kämpfen viele Unternehmen eher mit der Knappheit an qualifizierten Arbeitnehmer:innen als mit Absatzproblemen der:die Konsument:in hat sich nicht zurückgezogen. Natürlich lohnt sich aber angesichts drohender gesamtwirtschaftlicher Schwierigkeiten ein genauerer Blick auf die einzelnen Unternehmen sowie auf die Sektoren. Das Technologie-Segment hatte am stärksten mit gestiegenen Zinsen zu kämpfen und verlor gemeinsam mit Nicht-Basiskonsum am meisten. Auch der Immobiliensektor musste angesichts teurerer Finanzierungskosten Federn lassen. Natürlich lohnt sich vor der Auswahl scheinbar günstiger Titel ein genauerer Blick: Gerade in der jetzigen Phase des Zyklus ist aktives Management gefragter denn je. Hier spielt ein qualitätsorientierter Stock-Picking-Ansatz, wie ihn die Schoellerbank seit Jahrzehnten erfolgreich verfolgt, seine Stärken aus. Wir kaufen nicht scheinbar günstige Sektoren, sondern prüfen jedes Unternehmen auf Herz und Nieren, bevor der Zugang in die Schoellerbank Vermögensverwaltung gewährt wird. Auch bei der Bewertung sollte es keine Automatismen geben. Selbst wenn US-amerikanische Aktien im Durchschnitt deutlich teurer aussehen als ihre Pendants aus Europa allen voran Deutschland und Asien, so hat sich in der Vergangenheit dennoch oft gezeigt: Der US-Wirtschaftsmotor ist auch in Krisen und Rezessionen stark, eine höhere Bewertung kann in vielen Fällen gerechtfertigt sein.
Währungen weiter interessant
Der starke Dollar war ein Zeichen der Krise im abgelaufenen Jahr. Auch in Zukunft wird der Dollar vor allem ein Kriseninvestment bleiben. Dazu muss man genau beobachten, wie gut die USA im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften durch die Rezession navigiert. Wir halten Fremdwährungen weiter für ein interessantes Investment, nicht zuletzt von der Zinsseite betrachtet: Viele Regionen bieten noch deutlich höhere Zinsen als der Euroraum. Auch erwartete Zinsdifferenzen spielen eine gewichtige Rolle.
Die Zeit exponierter Fremdwährungs-Allokationen scheint aber momentan vorüber, neutrale Gewichtungen in den Welt-Leitwährungen sind ein guter Weg für einen Mehrwert im Portfolio. Lediglich der Fokus auf Rohstoffwährungen ergibt weiterhin fundamental Sinn.
Kommt die Rezession?
Rezessionen können in Ausmaß und Dauer kaum vorhergesagt werden. Das ist aber auch nicht essenziell für gute Veranlagungen. Einzige und wichtige Klarheit ist, dass uns wirtschaftlich schwierige Zeiten bevorstehen. Ein Vermögensverwalter muss in so einem Umfeld noch mehr als sonst die Spreu vom Weizen trennen. Auch sollten Investor:innen nicht alles auf eine Karte setzen, sondern breit diversifiziert in Qualität veranlagen: Investieren statt Spekulieren.
Inflation erschwert nicht nur das tägliche Leben, sondern auch die Veranlagung
Die Inflation wird in verschiedenen Veranlagungs-instrumenten immer noch zu niedrig bewertet. In der Praxis sehen wir einen Arbeitskräftemangel in vielen Branchen, gepaart mit historisch hohen Lohnabschlüssen. Zweitrundeneffekte scheinen also vorprogrammiert. Auch sind die Energiepreise noch nicht in der Breite der Konsumgüter angekommen. Versorgungsengpässe sind vor allem in Europa von eher langfristiger Natur. Industrie und Haushalte waren eine jahrzehntelang sehr günstige Versorgung gewohnt, der Umbau wird Jahre dauern und langfristig die Kosten erhöhen. In einigen Branchen ist hier ein Umdenken angesagt. Insofern bilden Realinvestments weiterhin einen Hauptanker in den Portfolios der Schoellerbank Vermögensverwaltung.
Der Vermögensverwalter macht den Unterschied
Manche mögen behaupten, die Wahl des Vermögensverwalters spiele keinerlei Rolle. Wir sehen das anders: Wer auf Qualität achtet und auf einen krisenerprobten Investmentprozess zurückgreifen kann, meistert schwierige Marktphasen deutlich besser. Die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres zeigen, wie groß die Streuung in schwierigen Zeiten sein kann in vielen Fällen zulasten des veranlagten Kapitals. Es geht uns in erster Linie darum, vermögensvernichtende Fehler für unsere Kund:innen zu vermeiden. Diese Fehler können nicht nur bei Aktienrückschlägen entstehen, sondern wie letztes Jahr zu sehen war auch von der Anleihenseite oder in Zukunft von anderen Anlageklassen kommen.
Der Schoellerbank ist es wieder einmal gelungen, mit Out of the Box -Denken einen Großteil der Marktverluste zu begrenzen. Ein langfristig bewährter Investmentansatz, der auch für die Zukunft eine sichere Bank für das Kapital unserer Kund:innen bedeutet im übertragenen wie im wörtlichen Sinn! Nicht ohne Grund feiert die Schoellerbank Vermögensverwaltung heuer ihr 30-jähriges Jubiläum.

Mag. Felix Düregger
Leiter Investment Management & Strategy Anleihen
Schoellerbank AG

Hinweis: Schoellerbank AG, Stand Jänner 2023

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Stand: 9. Jänner 2023.
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