Vererben - das Vorsorgepaket rechtzeitig schnüren - Analysebrief Nr. 373

Vererben - das Vorsorgepaket rechtzeitig schnüren

  • Die aktuelle Vorsorgestudie der Österreichischen Notariatskammer zeigt, wie wichtig den Österreichern das Thema Vorsorge ist und was genau ihre Sorgen und Bedenken sind: Dinge des Alltags nicht mehr selbstständig entscheiden zu können, vom Gericht eine unbekannte Person beigestellt zu bekommen oder über medizinische Eingriffe nicht mehr selbst bestimmen zu können sind dabei die häufigsten Ängste unter den Befragten
  • Die wichtigste Vorsorgemaßnahme der Österreicher ist laut Studie die Lebensversicherung, gefolgt vom Sparbuch und der privaten Pensionsvorsorge; die Regelung des Nachlasses ist hingegen nach wie vor eher unbeliebt und liegt hier nur an vierter Stelle
  • Für den richtigen Zeitpunkt eines Vorsorgepakets, bestehend aus Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, gibt es keine Faustregel. Alle drei Dokumente sind in jeder Lebensphase als Vorsorgeinstrumente sinnvoll
  • Beim Erben und Schenken gibt es Fallstricke, wie z. B. Formfehler bei der Testamentserrichtung, Irrtümer betreffend die erbrechtliche Stellung des Ehepartners oder Lebensgefährten sowie falsche Vermutungen in Bezug auf Pflichtteile oder Rechtsfolgen bei einer Schenkung
  • mmer wichtiger im Zusammenhang mit der Vermögensweitergabe werden Testamentsspenden. Auch das Interesse an Spenden zu Lebzeiten - etwa an gemeinnützige Organisationen - nimmt bei vermögenden Menschen immer mehr zu
  • Durch eine kompetente Generationenberatung unter Berücksichtigung des menschlichen Faktors können Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Vorsorge ausgeräumt, Erbstreitigkeiten bzw. die Zersplitterung des Vermögens vermieden und eine geeignete Vermögensstruktur aufgebaut werden
Erben, Schenken und Vorsorge sind weitreichende, vielschichtige und häufig mit Emotionen verbundene Themen, die nur allzu gerne verdrängt werden. Dies erscheint verständlich, denn Lebensplanung ist viel angenehmer als die Beschäftigung mit der eigenen Endlichkeit. Angesichts der Tatsache, dass gegenwärtig so viel vererbt und geerbt wird wie in keiner Generation zuvor, sollte sich der Vermögensinhaber dennoch rechtzeitig und mit der nötigen Sorgfalt Gedanken über die Vermögensweitergabe machen. Ziel der erbrechtlichen Regelung sind die Sicherung des Vermögens und die Übertragung im Sinne des Vermögensinhabers an die nächste Generation. So können unnötige Konflikte unter den späteren Erben und Erbstreitigkeiten sowie die Zersplitterung des Vermögens vermieden werden. .

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Vorsorge für Österreicher ist wichtig - Notare Vorsorge-Studie Wer von Ihnen hat bereits ein Testament? Wenn diese Frage bei Publikumsvorträgen gestellt wird, deckt sich das Ergebnis mit der aktuellen Studie der Österreichischen Notariatskammer (ÖNK 2018). Es ist erfreulicherweise ein positiver Trend erkennbar, dennoch sind immer noch Aufklärungsarbeit und großer Handlungsbedarf gegeben. Bereits jeder fünfte Österreicher hat ein Testament errichtet. Damit liegt das Testament an vierter Stelle der Vorsorgemaßnahmen der Österreicher - hinter der Lebensversicherung (52%), dem Sparbuch (47%) und der privaten Pensionsvorsorge (42%). Auf den weiteren Plätzen liegen Wertpapiere (18%), Immobilien (16%), Patientenverfügung (8%) und Bargeld (6%). Vier Prozent der Österreicher haben einen Ehe- bzw. Partnerschaftsvertrag errichtet. Ebenso viele besitzen eine Vorsorgevollmacht. Je älter die Österreicher sind, desto eher beschäftigen sie sich naturgemäß mit diesen Themen. Dennoch zeigen die Zahlen, dass die Vorsorge auch die "Jungen" interessiert und der Bekanntheitsgrad des Vorsorgepakets, bestehend aus Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, steigt.

So sorgen die Österreicher persönlich finanziell und rechtlich vor12018
Lebensversicherung52%
Sparbuch/Sparbücher47%
Pensionsvorlage42%
Testament20%
Aktienpakete, Fonds18%
Anlage in Immobilien16%
Patientenverfügung 8%
(Größere Mengen) Bargeld6%
Ehe-/Partnerschaftsvertrag4%
Quelle: ÖNK

Vorsorge geht alle an Persönliche und rechtliche Vorsorge durch Testament, Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung ist nicht nur für ältere Personen, sondern auch für junge Menschen bedeutend. Die Wichtigkeit des Themas ist naturgemäß von der jeweiligen individuellen Lebenssituation abhängig. Die Erfahrung der Schoellerbank Wealth Planning Experten zeigt, dass in den seltensten Fällen die gesetzliche Erbfolge ohne letztwillige Verfügung die optimale Lösung ist. Bei Konstellationen wie Patchwork-Familien oder Lebensgemeinschaften und wenn Immobilien, Unternehmen oder minderjährige Erben vorhanden sind oder ein Auslandsbezug vorliegt, sollten unbedingt individuelle Testamentsregelungen von einem erfahrenen Experten erstellt werden. Unsicherheiten - Fragen im Zusammenhang mit der Vorsorge- und Nachfolgeregelung Sollte man körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage sein, selbstständig Entscheidungen zu treffen, überwiegen laut Notare Vorsorge-Studie Ängste wie etwa, die Dinge des Alltags nicht mehr selbstständig entscheiden zu können (65%), vom Gericht eine unbekannte Person beigestellt zu bekommen, die sich um die Geschäfte kümmert (57%), über medizinische Eingriffe nicht mehr selbst bestimmen (56%) sowie die eigenen Geld- und Bankgeschäfte nicht mehr selbst abwickeln zu können (55%). Weiters beschäftigen die Befragten Sorgen um eine schwere Erkrankung (48%), gefolgt von mangelnder finanzieller Absicherung sowie Demenz im Alter (beides 43%), gegen den eigenen Willen in einem Senioren- oder Pflegeheim untergebracht zu werden (24%) sowie - an letzter Stelle - besachwaltet zu werden (18%). Mit dem Schnüren des Vorsorgepakets können einem diese Sorgen und Bedenken genommen werden. Die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung sind sinnvolle, altersunabhängige Vorsorgeinstrumente, die nicht vergessen werden sollten. Beide Dokumente sind nicht nur für ältere Menschen wichtig: Auch in jungen Jahren kann plötzlich durch eine schwere Erkrankung oder einen Unfall eine Vertretung bzw. eine lebensverlängernde Maßnahme erforderlich sein.

Sorgen der Österreicher im privaten Umfeld12018
Steigende Lebenserhaltungskosten59%
Schwere Erkrankung48%
Finanzielle Absicherung im Alter43%
Demenz im Alter43%
Verschlechterte Wirtschaftslage44%
Vereinsamung im Alter28%
Gegen den eigenen Willenim Altersheim24%
Verlust des Arbeitsplatzes19%
Quelle: ÖNK

Viel Unwissen und häufige Fehler bei der Vermögensnachfolgeplanung Das Erbrecht birgt viele Stolperfallen, bietet aber auch zahlreiche Gestaltungsspielräume. Durch fahrlässiges Nichtwissen und mangelndes Verständnis gibt es im Zusammenhang mit der Vermögensweitergabe oftmals große Unsicherheitsfaktoren und Fehlerquellen. Es geht immer wieder um falsche Glaubenssätze aufgrund verwirrender medialer Berichterstattung sowie falscher Informationen unter Angehörigen oder Freunden. Nicht selten besteht der Irrglaube, dass z. B. der Partner ohnehin alles erbt bzw. neben den Kindern die Hälfte des Vermögens erhält, der Lebensgefährte dem Ehepartner gleichgestellt ist oder die Vertretungssorge durch den Angehörigen geregelt ist. Typische Fehlerquellen bei der Vermögensnachfolgeplanung sind die Formvorschriften des Testaments, die Pflichtteilsansprüche sowie die Schenkung. Bei einem Erbfall mit - in der Praxis häufig vorkommendem - Auslandsbezug gehört zu einer verantwortungsvollen Nachfolgeplanung weiters die Prüfung einer allfälligen Erbschaft- und Schenkungsteuer. Mit dem Testament können auch Wünsche und Bedürfnisse betreffend gemeinnützige Gesichtspunkte konkret umgesetzt werden. Möglich für Spender ist aber auch eine Schenkung zu Lebzeiten für eine gute Sache, die einem am Herzen liegt. Auch bei der Auswahl der Strategie der Vermögensweitergabe gibt es keine Faustregel. Ob man sich für das Vererben oder Schenken entscheidet, hängt von den persönlichen Lebensumständen ab und ist mit großer Sorgfalt ganzheitlich zu planen. Wie vermeidet man Fehler und Irrtümer und stellt sicher, dass die Vermögensweitergabe so verläuft, wie der Verstorbene es wünscht? Hier kann die Unterstützung durch Experten einem die Unsicherheit nehmen, Erbstreitigkeiten und die Zerschlagung des Vermögens vermeiden und hohe Gerichtskosten sparen.

Fazit:

Vorsorge betrifft alle Menschen. Ab wann man sich im Leben den Themen Vererben, Schenken oder Vorsorge widmet, hängt von den persönlichen und finanziellen Lebensumständen ab. Besonders wichtig ist eine individuelle Testamentsregelung vor allem, wenn Vermögenswerte, wie z. B. Immobilien oder Unternehmen, oder minderjährige Kinder vorhanden sind, sowie generell bei Patchwork-Familien, Lebensgemeinschaften und grenzüberschreitenden Erbfällen. Durch Unwissenheit entstehen nicht nur große Sorgen und Bedenken im Zusammenhang mit der Vorsorge, sondern es passieren leider auch häufig Fehler bei der Gestaltung von Vorsorge- und Nachfolgeregelungen, sodass das eigentliche Ziel und Bedürfnis nicht sichergestellt sind. Erfahrungsgemäß ist für das Zustandekommen einer optimalen Lösung neben rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Fragen oft auch die Klärung emotionaler und sozialer Aspekte unabdingbar. Der Mehrwert einer gezielten und umfassenden Vorsorgeregelung ist vielseitig und besteht in einem strukturierten Planungsprozess, der Sicherung von Versorgung der Angehörigen, der Risikoerkennung sowie der Vermögensoptimierung. So können die richtigen und wichtigen Weichen für das private und unternehmerische Vermögen gestellt werden, und es stellt sich in den meisten Fällen ein starker Wohlfühlfaktor ein. Gerade weil die Vermögensweitergabe mit sehr persönlichen Fragen verbunden ist, sollte man sich rechtzeitig und sorgfältig Gedanken darüber machen.

1 Online-Studie im Auftrag der ÖNK, durchgeführt von marketagent im Juli 2018. Befragt wurden 1.500 webaktive Personen in ganz Österreich zwischen 24 und 69 Jahren. Die Ergebnisse sind repräsentativ und wurden vereinzelt mit einer Vorstudie des Jahres 2015 verglichen. Alle Prozentwerte sind gerundet.



Autorin: Mag. Elke Esterbauer, CFP®, EFA®, Dipl. Coach Wealth Planning Schoellerbank AG Tel.: +43/662/86 84-2397
Rückfragen bitte auch an: Marcus Hirschvogl, BA Pressesprecher Schoellerbank AG Tel. +43/1/534 71-2950 1010 Wien, Renngasse 3 marcus.hirschvogl@schoellerbank.at

Die Schoellerbank, gegründet 1833, ist eine der führenden Privatbanken Österreichs, die als Spezialist für anspruchsvolle Vermögensanlage gilt. Sie konzentriert sich auf die Kernkompetenzen Vermögensanlageberatung, Vermögensverwaltung und Vorsorgemanagement. Ihre Anlagephilosophie definiert sich über das Motto "Investieren statt Spekulieren". Die Schoellerbank ist mit 10 Standorten und 370 Mitarbeitern die einzige österreichweit vertretene Privatbank. Sie verwaltet für private und institutionelle Anleger ein Vermögen von mehr als 12,5 Milliarden Euro. Die Schoellerbank ist eine 100%ige Tochter der UniCredit Bank Austria.
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