Kapitalmarktausblick 2021

  • Im Rückblick sieht alles einfach aus
  • Der Blick auf Konjunktur und Kapitalmärkte offenbart unterschiedliche Geschwindigkeiten:
  • Wir schauen optimistisch auf das neue Jahr

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Schoellerbank Kapitalmarktausblick 1. Quartal 2021133 KB

Nach weichen und harten Lockdowns und den damit verbundenen Konjunktureinbrüchen steht das Jahr 2021 ganz klar auf Erholungskurs, das Stichwort lautet: Nachholeffekte.

Die Wirtschaftsleistungen entwickelter Länder und Wirtschaftsräume brachen im zweiten Quartal im zweistelligen Prozentbereich ein. Wirtschaftsforscher rechnen einerseits mit einer fast ebenso deutlichen Erholung im kommenden Jahr. Dennoch lassen sich wohl viele ausgelöschte Geschäftsmodelle auch in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich verfolgen. Daher ist damit zu rechnen, dass die Niveaus von Anfang 2020 im kommenden Jahr noch nicht wieder erreicht werden können. Auch bei den verlorenen Arbeitsplätzen wird eine Erholung nicht so einfach an Vorkrisen-Niveaus anknüpfen können. Dennoch hat sich auch das Wirtschaftsleben an die Strategie "Der Hammer und der Tanz" gewöhnt, wir haben gelernt mit der Situation umzugehen. Diverse gigantische Hilfspakete erleichtern die Lage erheblich.

Wesentlich besser stellt sich die Situation an den Finanzmärkten dar. Aktienbörsen "diskontieren" ja bekanntlich die Zukunft. Vor allem seit der Ankündigung mehrerer wirksamer Impfstoffe, gab es unter Aktieninvestoren fast kein Halten mehr: Viele Märkte eilen von Höchststand zu Höchststand. Die staatlichen Hilfspakete greifen über viele Quartale weit in die Zukunft. Auch die Notenbanken stoßen ins selbe Horn und unterstützen Banken, Investoren und indirekt auch Unternehmen. Auch wenn Aktienbewertungen nach vielerlei Maßstäben historisch teuer bewertet sind, so bleibt doch der alles bestimmende relative Maßstab: Derjenige gegenüber anderen Anlageklassen. Die Liquiditätsschwemme sucht ihre Kanäle und hat den Wasserspiegel überall nach oben getrieben. Neben Aktien konnten auch viele Immobiliensegmente, Rohstoffe aber auch Anleihen deutlich zulegen. In dieser Risk-on-Phase ist alles gefragt, was einen Mehrwert im Vergleich zum sicheren Zins bietet.

Wir spiegeln diese neue Wahrheit in unserer Veranlagung wider. Wir sind auf Aktien positiv gestimmt und haben einen Schritt in Richtung Übergewichtung bereits gesetzt. Wenn sich weitere Chancen bieten stehen wir bereit, um diese wahrzunehmen. Die größten relativen Chancen sehen wir aktuell im asiatischen Raum: neben den Schwellenländern inklusive China gefällt uns auch der japanische Markt gut. Die USA hingegen sind mittlerweile weit vorgeprescht und wir positionieren uns hier etwas vorsichtiger. In Europa hingegen sind wir ebenfalls leicht übergewichtet.

Auf der Anleihenseite setzen wir unsere erfolgreiche Strategie aus der Krisenerholung fort: Bei den Staatsanleihen favorisieren wir eine Mischung aus Inflationsschutz und Länderbeimischungen mit Mehrwert. Nach jahrelangen wenig erfolgreichen Bemühungen der Notenbanken, die Inflation wieder auf "normale" Niveaus zu heben, bekommen die Zentralbanken nun Rückenwind durch eine Verlangsamung der Globalisierung: Lokale Produktion ist wieder Trumpf, man will sich damit stabiler für turbulente Zeiten aufstellen. Der billigstmögliche Preis ist nicht mehr länger das wichtigste oder gar das alleingültige Kriterium. Die Zeichen stehen also auch 2021 auf Erholung der Preisentwicklung. Außerdem hat in Europa wieder eine starke Konvergenzsituation eingesetzt: Mit der Einführung gemeinsamer Wirtschaftshilfen an einzelne Länder hat Deutschland seinen diesbezüglichen Widerstand ein Stück weit aufgegeben - ein Signal, das die Märkte sehr zu schätzen wissen.

Unternehmensanleihen haben bereits 2020 schöne Beiträge gebracht, bieten aber immer noch einen interessanten Renditevorsprung gegenüber Staatsanleihen. Wichtiger denn je wird es sein, die Emittenten nach fundamentalen Kriterien zu selektieren. Die Bilanzen vieler Unternehmen haben sich in der Krise stark verschlechtert und auch die Geschäftsmodelle müssen noch genauer auf Nachhaltigkeit abgeklopft werden.

Schwellenländeranleihen halten wir im Erholungs-Umfeld ebenfalls für interessant. Vor allem die fundamental deutlich besser bewerteten Segmente in lokaler Währung wecken unser Interesse.

Abrunden kann man die Strategie durch ein aktives Fremdwährungsmanagement. In der Erholungsphase setzen wir auf Rohstoffwährungen und setzen auch regionale Schwerpunkte im Asien- Pazifikraum. Klassische Fluchtwährungen bleiben aber ebenfalls im Portfolio. Die Stimmung zum US-Dollar ist dermaßen negativ und der Konsens setzt auf eine weitere Abschwächung - ein Umfeld, das sehr oft gegenteilige Entwicklungen als Folge hatte.

Fazit

Bei aller Erholung und optimistischem Ausblick: Als Anleger darf man in so einer Marktphase dennoch keinesfalls seine Grundsätze über Bord werfen. Sämtliche Anlagen, die Eingang ins Portfolio finden sollen, müssen auf Herz und Nieren geprüft werden. Die Schoellerbank hält weiterhin an ihrem krisenbewährten Investmentprozess fest - die Zahlen der Vergangenheit unterstreichen dessen Qualität!

Mag. Felix Düregger, CFA®
Investment Management & Strategy - Equity
Schoellerbank AG


Hinweis: Schoellerbank AG, Stand Dezember 2020

Diese Information ist eine Marketingmitteilung, keine Finanzanalyse, keine Anlageempfehlung und keine Anlageberatung. Sie enthält weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung noch eine Aufforderung, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung abzugeben. Diese Information kann eine Anlageberatung nicht ersetzen. Ausschließlich bei Anlageberatungen kann die Schoellerbank die persönlichen Verhältnisse des Kunden (Anlageziele, Erfahrungen und Kenntnisse, Risikoneigung und finanzielle Situation) berücksichtigen sowie eine umfassende wie auch kundenspezifische Eignungsprüfung durchführen. Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Vergangenheit. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Unter Umständen kann es bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Die Interessentin bzw. der Interessent sollte sich hinsichtlich der konkreten steuerlichen Auswirkungen des Investments von einem Steuerberater beraten lassen.

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