Kapitalmarktausblick - 4. Quartal 2021

  • Überraschungen gehören zum Anlegerleben
  • Die Inflation sollte man nicht unterschätzen
  • Aktien sind weiterhin attraktiver als Anleihen

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"Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen." Dieses Zitat wurde schon vielen zugeschrieben - unter anderem Mark Twain, Karl Valentin und Yogi Berra. Investoren sollten noch einen Schritt weiter gehen und Versprechen betreffend die Entwicklung der Finanzmärkte gründlich misstrauen.

Das Jahr 2021 brachte einige Überraschungen, die in dieser Konstellation von niemandem vorhergesagt wurden: zum einen die rasante Erholung der Unternehmensgewinne, die zu einer unerwartet starken Aktienrallye führte, und zum anderen das Aufflammen von Inflationsängsten, während wenige Quartale zuvor noch eine heftige Rezession mit deflationären Tendenzen herrschte.

Inflation rückt in den Blickpunkt der Anleger
Die Inflation ist zurück. Die Pandemie hat viele Branchen und deren Lieferketten ordentlich durcheinandergebracht. Manche Wirtschaftsgüter sind immer noch Mangelware - siehe Computerchips. Auch auf dem Arbeitsmarkt spüren viele Branchen den Kostendruck. Ökonomen und Notenbanken entwarnen: Das werde vorübergehen, und in ein paar Quartalen werde sich die Situation schon wieder normalisiert haben. Anleger sollten dennoch wachsam bleiben.

Anleiheinvestoren haben sich daran gewöhnt, dass die Zinsen deutlich niedriger sind als die Inflation. 0 % Zinsen bei 2 % Inflation ergibt eine Realrendite von -2 %. Nach fünf Jahren hat man auf diese Weise knapp 10 % seines Kapitals real verloren. Nach zehn Jahren sind es 18 %. Und wenn die Geldentwertung wider Erwarten doch höher ausfallen sollte - beispielsweise 3 % -, dann beträgt der Realwert-Verlust in fünf Jahren 14 %, und in zehn Jahren muss man sogar 26 % abschreiben.

Bedenken sollte man zudem, dass der Inflationsindex ein statistisches Konstrukt ist, das den meisten Anlegern nicht gerecht wird. Dinge des täglichen Bedarfs sind in der Vergangenheit nicht überbordend teurer geworden. Doch bei Immobilien - egal ob gekauft oder gemietet - war die Teuerung seit Jahren deutlich zu spüren. Heute ist die Inflation in vielen Lebensbereichen zu spüren, und die veröffentlichten Zahlen spiegeln das nur teilweise und mit Verzögerung wider.

Für Anleiheinvestoren bleibt das Umfeld daher schwierig - egal, ob die aktuell erhöhte Inflation nur eine vorübergehende oder eine dauerhafte Erscheinung ist. Die Zinsen bleiben entweder unattraktiv niedrig oder steigen an und bringen die Anleihekurse unter Druck.

Eine Vermögensklasse im Anleihesegment hat sich aber in diesem Umfeld bewährt: inflationsgeschützte Anleihen. Diese wirken wie eine Versicherung gegen Inflation. Die Kurse sind gestiegen, weil die Inflationserwartungen deutlich angesprungen sind. Mit umsichtigem Management hat die Schoellerbank Vermögensverwaltung die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und konnte von den jüngsten Preissteigerungen sogar profitieren. Die Experten der Schoellerbank meinen, dass die Inflationserwartungen möglicherweise noch weiter steigen und inflationsgeschützte Anleihen weiterhin profitieren können.

Auch mit einigen Fremdwährungen aus den Industrieländern - allen voran mit dem US-Dollar - haben Anleger gute Erfolge erzielt. Angesichts der im Vergleich zum Euro bereits höheren Zinsen jenseits des großen Teiches und der Chance einer weiteren Aufwertung des US-Dollars bleibt eine Beimischung des Greenbacks attraktiv. Vor allem die Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa ist wie eine Schere, die sich aktuell weiter öffnen sollte. Das spricht weiterhin für eine Beimischung der amerikanischen Leitwährung.

Abseits des Anleihesegments sind und bleiben Realwerte die beste Alternative. Und unter den Realwerten halten wir Aktien nach wie vor für das geeignetste Investment zum langfristigen Kapitalaufbau.

Aktienkursrekorde machen Anleger nervös
Auf den Aktienmärkten war die Kursentwicklung heuer rekordverdächtig. Nicht wenige Anleger hegen den Verdacht einer generellen Überbewertung des Markts - zu Recht? Die Fakten zeigen ein anderes Bild: Viele Unternehmen sind fulminant aus der Krise gekommen. Im breit gestreuten MSCI Weltaktienindex sind die Unternehmensgewinne Bezogen auf den gewichteten Gewinn pro Aktie der vergangenen 12 Monate. heute rund 13 % höher als Ende 2019 - also kurz vor Ausbruch der Coronakrise.

Und der Trend hält an: Konservativen Schätzungen zufolge werden die Gewinne bis Ende 2021 um weitere 15 % steigen und dann um rund 30 % höher liegen als zum Jahresultimo 2019. Die Kurse dieser Aktien sind heute aber im Schnitt "nur" etwa 18 % höher als vor Corona. Damit ist der breite Index aktuell sogar günstiger als vor der Krise - sofern die Prognosen halten.

Qualität steht für die Schoellerbank an oberster Stelle. Stabile Wettbewerbsvorteile und solide Bilanzen sind wichtige Kriterien bei der Aktienauswahl. Verglichen mit dem Index haben die Aktienwerte der Schoellerbank Aktienliste eine im Schnitt deutlich höhere Rentabilität und sind geringer verschuldet. Die Erfahrung zeigt, dass man mit Qualitätswerten erheblich besser durch jede Krise kommt als mit undifferenzierten Investments.

In den Emerging Markets setzt die Schoellerbank auf breit diversifizierte Fonds - auch deswegen, weil das Einzeltitelrisiko hier erheblich größer ist als in den entwickelten Märkten. Diese Schwellenländer zeichnen sich zwar durch hohes Wachstum aus, doch in puncto Anlegerschutz und Rechtssicherheit gibt es Aufholbedarf - siehe die aktuellen Vorgänge in China.
So beunruhigend diese Ereignisse sind, die Argumente für ein langfristiges Engagement im Reich der Mitte und auf dem breiteren asiatischen Markt bleiben unverändert: Das Wachstum ist stärker als im Westen, und die Bewertungen sind keineswegs hoch. Diese Faktoren sollten zu einer guten langfristigen Performance der Schwellenmärkte führen.

Fazit

Das Glas ist auf den internationalen Aktienmärkten zumindest halb voll. Das Wachstum hat sich gegenüber dem fulminanten ersten Halbjahr zwar abgeschwächt, aber das war nicht anders zu erwarten. Die Bewertungen der Aktien spiegeln die Fundamentaldaten wider und sind nicht überhöht. Anleger sollten die Aktienmärkte daher weiterhin für den Kapitalaufbau nutzen.

Und auch bei Anleihen gibt es einige Segmente, die noch attraktiv erscheinen: Mit Inflationsanleihen und ausgewählten Fremdwährungen können Anleiheinvestoren ihre Erträge stabilisieren bzw. etwas aufbessern.

Anleger fragen sich oft, wann der beste Zeitpunkt zum Einstieg in den Markt ist. Die Schoellerbank Anlageexperten sagen: Der beste Zeitpunkt ist heute! Wer auf eine Korrektur wartet, könnte den Anschluss verpassen. Für den langfristigen Kapitalaufbau muss man investieren und investiert bleiben. Sehr risikoaverse Anleger können schrittweise in den Markt investieren und somit vom "Cost-Average-Effekt" bzw. dem Durchschnittskosteneffekt profitieren.

Mag. Jakob Frauenschuh, CFA®
Investment Management & Strategy - Equity
Schoellerbank AG


Hinweis: Schoellerbank AG, Stand Oktober 2021

Diese Information ist eine Marketingmitteilung, keine Finanzanalyse, keine Anlageempfehlung und keine Anlageberatung. Sie enthält weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung noch eine Aufforderung, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung abzugeben. Diese Information kann eine Anlageberatung nicht ersetzen. Ausschließlich bei Anlageberatungen kann die Schoellerbank die persönlichen Verhältnisse des Kunden (Anlageziele, Erfahrungen und Kenntnisse, Risikoneigung und finanzielle Situation) berücksichtigen sowie eine umfassende wie auch kundenspezifische Eignungsprüfung durchführen. Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Vergangenheit. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Unter Umständen kann es bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Die Interessentin bzw. der Interessent sollte sich hinsichtlich der konkreten steuerlichen Auswirkungen des Investments von einem Steuerberater beraten lassen.

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